On-Premises ist eines der klassischen Bereitstellungsmodelle in der IT: Software wird als Lizenz erworben und auf Servern installiert, die sich im Firmengebäude oder in einem eigenen beziehungsweise vom Unternehmen verantworteten Rechenzentrum befinden. Dazu gehören neben den eigentlichen Anwendungsservern auch Datenbanken, Storage, Netzwerkkomponenten und Sicherheitsinfrastruktur.
Im Gegensatz zu SaaS- oder Cloud-Lösungen, bei denen der Anbieter die Plattform betreibt, liegt die Verantwortung bei On-Premises vollständig beim Unternehmen – von Update-Zyklen und Sicherheitskonfigurationen über Backup-Strategien bis hin zu Monitoring und Hochverfügbarkeit. Das sorgt für ein hohes Maß an Kontrolle und Gestaltungsmöglichkeiten, bedeutet aber auch mehr organisatorischen und finanziellen Aufwand für Betrieb und Wartung.
Gerade im Bereich DMS/ECM, Archivierung und SAP-Integration wird On-Premises häufig gewählt, wenn besonders sensible oder schützenswerte Daten im Unternehmen verbleiben sollen, spezielle Compliance- oder Branchenanforderungen gelten oder sehr individuelle Anpassungen und Integrationen benötigt werden, die sich in standardisierten Cloud-Umgebungen nur schwer abbilden lassen. Oft spielen auch bestehende Infrastrukturinvestitionen eine Rolle: Wer bereits in Rechenzentrum, Hardware und Lizenzen investiert hat, möchte diese Ressourcen weiter nutzen. In der Praxis ist die Entscheidung heute allerdings selten strikt „Cloud oder On-Premises“, sondern läuft meist auf hybride Szenarien hinaus, in denen kritische Kernsysteme lokal betrieben und durch Cloud-Services – etwa für Kollaboration, Analytics oder KI – ergänzt werden.