OCR ist ein zentraler Baustein, wenn analoge oder bildbasierte Dokumente in digitale, durchsuchbare Informationen verwandelt werden sollen. Grundlage ist immer ein Bild – etwa ein Scan, ein PDF mit Bildinhalt oder ein Foto. Dieses Bild wird zunächst technisch aufbereitet: Helligkeit, Kontrast und Schärfe werden optimiert, Störungen reduziert und das Dokument ggf. ausgerichtet.
Im nächsten Schritt analysiert die OCR-Software die Struktur des Dokuments und erkennt zunächst Zeichen, dann Wörter und schließlich Zeilen und Absätze. Dafür kommen Mustererkennung, Regeln für Buchstabenformen sowie zunehmend KI- und Machine-Learning-Verfahren zum Einsatz. Moderne OCR-Lösungen können neben gedruckten Schriften oft auch komplexere Layouts, Tabellen und mehrspaltige Dokumente verarbeiten.
Das Ergebnis ist ein maschinell lesbarer Text, der entweder direkt im Dokument (z. B. als „unsichtbare“ Textschicht in einem PDF) gespeichert oder in nachgelagerte Systeme übernommen wird. In DMS-/ECM-Systemen ermöglicht OCR, dass gescannte Rechnungen, Verträge, Akten oder historische Papierarchive nicht nur als Bild abgelegt, sondern volltextdurchsuchbar und automatisiert auswertbar werden – etwa zur Datenextraktion (Rechnungsnummer, Beträge, Kundenname) oder zur intelligenten Klassifikation.
Damit wird OCR zum Bindeglied zwischen der physischen Papierwelt und digitalen Prozessen: Erst durch Texterkennung können Dokumente in Workflows, Suchfunktionen, Analysen oder KI-Anwendungen sinnvoll einbezogen werden.