Detaillierte Erklärung & Einordnung

Im klassischen Dokumentenmanagement stehen Struktur, Ablage und Wiederauffindbarkeit im Vordergrund: Dokumente werden gescannt, per OCR lesbar gemacht, mit Metadaten versehen, in Akten oder Vorgängen abgelegt und über Suchfunktionen wiedergefunden. Viele dieser Schritte basieren auf festen Regeln, definierten Masken und manuellen Eingaben.

Generative KI erweitert diesen Ansatz um eine verständnisbasierte Ebene. Moderne Sprach- und Multimodal-Modelle können Inhalte im Kontext lesen, interpretieren und daraus neue Texte erzeugen – zum Beispiel Zusammenfassungen, Klassifikationen, Beschreibungen oder Formulierungsvorschläge. Statt starre Regeln zu pflegen, lässt sich die KI mit Prompts steuern, etwa nach dem Motto: „Fasse dieses Dokument in drei Sätzen für die Buchhaltung zusammen“, „Erkenne Rechnungsnummer, Lieferant und Betrag“ oder „Ordne dieses Dokument einem bestehenden Kunden und Vorgang zu“.

In DMS- und ECM-Systemen entsteht so eine zusätzliche Intelligenzschicht über allen abgelegten Informationen. Eingehende Dokumente wie Rechnungen, Verträge, Protokolle oder E-Mails können automatisch gelesen und mit passenden Metadaten, Dokumententypen und Ablagevorschlägen versehen werden. Bei der Recherche ermöglicht Generative KI eine Suche in natürlicher Sprache, die über reine Stichworte hinausgeht und Kontext, Synonyme und Zusammenhänge berücksichtigt. In Workflows – etwa bei Freigaben, Vertragsprüfungen oder Projektakten – kann sie Entwürfe, Kommentare oder Hinweise auf Risiken und Besonderheiten erzeugen, die von Mitarbeitenden geprüft und finalisiert werden. Das Dokumentenmanagement entwickelt sich damit von einer reinen Ablageinfrastruktur hin zu einem aktiven Assistenten für Wissensarbeit. Archivierung, Berechtigungen, Revisionssicherheit und Aufbewahrungsfristen bleiben weiterhin Kernaufgaben des DMS beziehungsweise ECM, werden durch generative KI aber sinnvoll ergänzt.

Vorteile von Generativer KI im Dokumentenmanagement

Der gezielte Einsatz Generativer KI rund um Dokumente bietet Unternehmen eine Reihe konkreter Vorteile:

Weniger manueller Erfassungsaufwand

Metadaten, Verschlagwortung und die Zuordnung zu Akten oder Vorgängen können automatisiert vorgeschlagen werden. Mitarbeitende prüfen und korrigieren nur noch, statt alle Felder von Hand zu füllen.

Schnelleres Verstehen von Inhalten

Lange Verträge, Gutachten, Protokolle oder E-Mails lassen sich in wenigen Sekunden zusammenfassen. Das beschleunigt Onboardings in Projekte, Freigaben und fachliche Entscheidungen.

Intelligentere Suche statt bloßer Stichwortsuche

Nutzende können in natürlicher Sprache fragen, statt sich an Ordnerstrukturen und Suchfeldern abzuarbeiten. Die KI bezieht Kontext, Synonyme und ähnliche Begriffe mit ein und kann Ergebnisse begründen.

Unterstützung in dokumentenbasierten Prozessen

In Workflows wie Eingangsrechnungsverarbeitung, Vertragsmanagement, HR-Akten oder Qualitätsdokumentation kann Generative KI Inhalte prüfen, Hinweise geben oder Textvorschläge liefern – der Mensch behält die Entscheidungshoheit.

Bessere Nutzung von bestehendem Wissen

In vielen Unternehmen liegen wertvolle Informationen in DMS-/ECM-Systemen „versteckt“. Generative KI macht dieses Wissen zugänglich, indem sie Inhalte zusammenführt, erklärt und in neue Kontexte überträgt, etwa für Reports, E-Mails, FAQs oder Schulungsunterlagen.

Steigerung der Nutzungsakzeptanz

Wenn das DMS/ECM nicht mehr nur „Ablagepflicht“ bedeutet, sondern als intelligenter Assistent wahrgenommen wird, steigt die Akzeptanz bei den Anwender:innen – ein entscheidender Faktor für erfolgreiche Digitalisierungsprojekte.

FAQ

Häufige Fragen im Zusammenhang mit Generative KI im Dokumentenmanagement

Generative KI fungiert im Dokumentenmanagement vor allem als Verstehens- und Assistenzschicht über den vorhandenen Dokumenten. Sie hilft, Inhalte zu lesen, einzuordnen und in nutzbare Ergebnisse zu übersetzen – etwa in Form von Zusammenfassungen, Klassifikationen, Vorschlägen für Metadaten, Antwortentwürfen oder Empfehlungstexten. Dadurch werden DMS- und ECM-Systeme nicht nur zum Ablageort, sondern zum aktiven Werkzeug für Wissensarbeit.

OCR und regelbasierte Klassifikation arbeiten eher technisch und formal: Text wird erkennbar gemacht, Felder werden nach festen Mustern ausgelesen, Regeln greifen deterministisch. Generative KI dagegen interpretiert Inhalte und kann flexibel auf unterschiedlich aufgebaute Dokumente reagieren. Sie ist in der Lage, Kontext zu berücksichtigen, Sprache zu verstehen und eigenes Wording zu erzeugen – etwa Zusammenfassungen oder Begründungen. Idealerweise ergänzen sich beide Welten: OCR liefert den Text, Regeln sichern Mindeststandards, Generative KI sorgt für Flexibilität und Komfort.

Typische und praxisnahe Use Cases sind zum Beispiel:

 

  • automatische Dokumentenzusammenfassungen für lange Verträge, Protokolle oder Berichte
  • Verschlagwortung und Metadaten-Vorschläge beim Import oder Scannen von Dokumenten
  • intelligente Suche („Frag das Archiv“) über alle Akten und Belege
  • Unterstützung bei Rechnungs- und Belegprüfung, z. B. durch Erklärungen oder Abweichungshinweise
  • Antwort- und Textvorschläge auf Basis vorhandener Schreiben, E-Mails oder Vorlagen
  • Erstellung von Checklisten, FAQs oder Kurzanleitungen aus bestehenden Dokumentenbeständen

 

Diese Szenarien lassen sich Schritt für Schritt einführen – beginnend mit „Assistenzfunktionen“, bei denen der Mensch immer die letzte Entscheidung behält.

Wesentliche Punkte sind:

 

  • Datenschutz & Vertraulichkeit: Es muss klar geregelt sein, welche Dokumente eine KI sehen darf, wo sie läuft (Cloud/On-Prem) und wie mit personenbezogenen oder vertraulichen Daten umgegangen wird.
  • Qualität & Kontrolle: Generative KI kann Fehler machen oder Inhalte falsch interpretieren. Deshalb braucht es Freigabeprozesse, Vier-Augen-Prinzip und klare Verantwortlichkeiten.
  • Transparente Nutzung: Mitarbeitende sollten verstehen, wann KI im Hintergrund arbeitet und wie ihre Vorschläge einzuordnen sind.
  • Governance & Richtlinien: Leitplanken definieren, welche Use Cases erlaubt sind, wie mit Ergebnissen umzugehen ist und wann eine manuelle Prüfung zwingend erforderlich ist.

 

Wenn diese Punkte berücksichtigt werden, kann Generative KI das Dokumentenmanagement deutlich stärken – ohne Kompromisse bei Sicherheit und Compliance.

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